Colin Mawby, einer der berühmtesten zeitgenössischen englischen Komponisten sakraler Musik kommt vom 26. bis 28. Oktober 2007 nach Magdeburg. Der in Dublin lebende Musiker besucht zwei Chorkonzerte der Biederitzer Kantorei am 27. und 28. Oktober 2007 mit einigen seiner Chorwerke, die zum Teil in Deutscher Erstaufführung zu hören sein werden.

Auf dem Programm stehen neben Händels „Utrechter Te Deum“ die zeitgenössischen Werke Colin Mawbys „Christus Vincit“, das „Fun Gloria“ und Teile seiner "Messe in G". Außerdem erklingt das Violinkonzert a-Moll (BWV 1041) von Johann Sebastian Bach.

Mawby, der lange Jahre als "Master of Music" an der Westminster Cathedral in London wirkte, erhielt im vergangenen Jahr zu seinem 70. Geburtstag durch Papst Benedikt einen Ritterorden für seine außerordentlichen Verdienste um die Kirchenmusik.

Im Anschluss an das Sonntagskonzert in der Pauluskirche findet ein Gespräch mit Colin Mawby statt. Interessenten sind herzlich willkommen. Weitere Informationen dazu durch die Pressesprecherin des Kultusministeriums, Dr. Brigitte Deckstein.

Konzerttermine:
Samstag, 27. Oktober 2007, 19.30 Uhr | Evangelische Kirche Biederitz | Breite Straße 31, 39175 Biederitz b. Magdeburg
Sonntag, 28. Oktober 2007, 17.00 Uhr | Pauluskirche Magdeburg | Goethestraße 28, 39108 Magdeburg

Über Colin Mawby (*1936)

„My music is approachable. I make great use of sonority and have been much influenced by plainchant. I value the spiritual element in music and have a healthy contempt for musical fashion. I do my own thing.“

„Meine Musik ist zugänglich. Ich bevorzuge Wohlklang und bin sehr von Gregorianischem Gesang beeinflusst worden. Ich schätze das spirituelle Element in der Musik und habe eine gesunde Verachtung für musikalische Moden. Ich mache mein eigenes Ding.“

Der in Dublin lebende ursprünglich aus England stammende Colin Mawby (*1936) ist ein weltweit geschätzter Komponist und Chorleiter, dessen Beliebtheit ständig steigt. Seine Kompositionen sind modern, begeistern aber auch den Konzertbesucher mit eher traditionellen Hörgewohnheiten. Colin Mawby verbindet in seinen Kompositionen viele musikalische Elemente angefangen von der Gregorianik bis zur Moderne. Er überrascht immer wieder durch den Wechsel von warmen Harmonien mit wirkungsvollen Dissonanzen, humoresken Wendungen und jazzigen Rhythmen. Als Chorleiter arbeitete er mit den London Players, dem Wren Orchester, Pro Cantione Antiqua, dem Belgischen Radio Chor und den BBC Singers. Er war musikalischer Leiter in der Westminster-Kathedrale London, Chordirektor beim RadioTelefis Éireann (RTE) und künstlerischer Direktor des Nationalen Kammerchores Ir-land, zu dessen Ehrendirektor er ernannt wurde. Er komponierte 24 Messen, 5 Liederzyklen und sehr viele Chorstücke, 2 Kinderopern und eine Weihnachtskantate für Kinder. CDs mit seiner Musik wurden herausgegeben von Warner Classics, EMI, Teldec, Hyperion, Oregon Catholic Press, Black Box, Kevin Mayhew und Zimbel Press. Seine Bearbeitung des Psalm 23 erschien auf der CD „Voice of an Angel“ von Charlotte Church und sein Ave Maria auf der CD der Celtic Tenors „So Strong“.

Ein Interview mit Colin Mawby (vom 16.11.2006)

Jonathan Grimes:
Colin, bei Ihnen scheint in letzter Zeit eine Menge los zu sein. Ist das für Sie ein normales Aktivitätsniveau?

Colin Mawby:
Der Berg an Arbeit scheint zu wachsen und zu wachsen. Ich habe ernsthaft mit dem Komponieren begonnen, als ich 52 war. Wir hatten zu dieser Zeit unseren ersten Sohn, Ben. Ich erinnere mich gut daran, dass ich in sein Schlafzimmer gegangen bin, in sein Bettchen geschaut habe und bei mir dachte: „Ich muss dieses Baby unterstützen, ich muss ihn durch die Universität bekommen, ich muss ihn erziehen und kleiden. Wie soll ich das alles nur machen?“ Ich dachte „Das Einzige was ich wirklich kann, ist komponieren“. Und so entschloss ich mich, mich ernsthaft hinzusetzen und zu komponieren.

Das Interview auf Deutsch - pdf